Ehemaligentreffen am 22.September 2007
„War das alles nicht erst gestern?“
31 Abiturientenjahrgänge des Zabergäu-Gymnasiums feiern ein fröhliches Wiedersehen
Eine Feuerzangenbowle gibt es nicht. Die wäre an diesem makellosen Sommertag im September auch nicht passend. Stattdessen gibt es nach der Begrüßung von Schulleiter Wolfgang Frey und dem stellvertretenden Vorsitzenden des Fördervereins Dr.Kay Weidemann sowie einer kleinen musikalischen Umrahmung von Siegfried Liebl und der Bigband ein Gläschen Sekt – und dann drängen sich Hunderte gut gelaunter, gespannter, neugieriger „Ehemaliger“ aus der heißen Enge der schicken Mensa – „die gab es bei uns leider noch nicht“ - in die warme, frische Luft auf Spuren- und Kameradensuche.
Zum zweiten Mal im Abstand von sechs Jahren haben das Zabergäu-Gymnasium und der Förderverein der Schule die „Ehemaligen“ zu einem zwanglosen Treffen eingeladen, also Abiturienten der Jahrgänge von 1977 bis 2007, mittlerweile rund 1500, von denen über 600 aus allen Teilen Deutschlands, aus der Schweiz, Holland, Spanien, den USA an den Ort zurückgekehrt sind, wo sie einen bedeutenden, prägenden Teil ihrer Jugend verbracht haben. Ein "homecoming" auf deutsche Art. Die logistischen Planungen, wie und wo man so viele Gäste am besten unterbringt, hätte Petrus nicht besser unterstützen können als mit dem sonnenbeschienenen Schulhof. Hier fällt den älteren und mittlerweile nicht mehr am Ort wohnenden Jahrgängen die Orientierung auch noch leicht. Anders in den vielen Anbauten, die im Laufe der Jahre das alte Schulgebäude kräftig wachsen ließen. „Gott sei Dank mussten wir früher nicht so lange Wege gehen und so viele Treppen steigen“, stellt ein angegrauter Herr in den besten Jahren leicht erschöpft fest. Natürlich interessiert es viele ehemalige Schüler und Lehrer, was sich so alles im Schulhaus getan hat, und so folgen sie Wolfgang Frey auf seinen Führungen durch die diversen Erweiterungen. Nach einem Gespräch hier und einem Kaffee dort finden sich dann aber nach und nach die Klassen von einst zusammen – „Ist der Herr im Anzug an dem Tisch da vorne rechts nun ein Mitschüler oder Lehrer?“ -, um Erinnerungen auszutauschen, sich über den derzeitigen Status quo zu informieren oder endlich einmal ein Klassenfest zu planen. Für so manchen Gast ist es das erste Zusammentreffen mit Schule und einigen Mitschülern seit Jahrzehnten. „Ich hatte richtig Herzklopfen“, bekennt ein Ehemaliger.
Erfreulich: Man sucht nicht nur das Gespräch mit Gleichaltrigen, sondern auch mit früheren Lehrern. Für die älteren Jahrgänge ist sicherlich die Begegnung mit Liselotte Reuss, ihrer mittlerweile 91-jährigen einstigen Englisch- und Erdkundelehrerin, ein besonderes Erlebnis. Und vice versa. Für sie ist es auch bewegend und erfreulich, von vielen noch gekannt und in nette Plaudereien verwickelt zu werden – als mittlerweile älteste ehemalige Kollegin! Ihr Kommentar: „Eine wirklich schöne Veranstaltung!“
Je später der Abend, umso mehr mischen sich einzelne Grüppchen. Und wie bei jedem Fest gibt es den „harten Kern“, dem auch der offizielle Schluss weit nach Mitternacht noch viel zu früh ist, weil es doch noch so viel zu erzählen gibt in der vertrauten Runde. Und so ignoriert man einfach die nächtliche Kälte auf den Bänken vor dem Schulgebäude und verlässt erst in den frühen Morgenstunden den Ort so vieler Erlebnisse und Erinnerungen – und hofft auf eine Fortsetzung dieses rundum gelungenen, harmonischen Treffens.
So ein Fest braucht viele Helfer, die Tische und Stühle schleppen, Getränke und Essen ausgeben, Kuchen backen und Kaffee kochen, dekorieren, aufräumen, im Vorfeld organisieren…. Ihnen sei an dieser Stelle für ihren Einsatz und ihr großes Engagement ganz herzlich gedankt. (el)