Berufs-Speed-Dating 2025
Viele Wege führen zum Berufsziel
Individuell, informativ, interessant: Berufs-Speed-Dating am Zabergäu-Gymnasium
Das ist so eine coole Möglichkeit, die muss man einfach nutzen.” Damiana und Veronika sitzen nach dem Ende des Berufs-Speed-Dating am Samstagvormittag noch im Mehrzweckraum und unterhalten sich mit Victoria Trietchen, ehemalige Schülerin am Zagy, nun angehende Psychologin, die Interessantes von der Arbeit in einer Suchtberatungsstelle erzählt.
Zum wiederholten Mal führt die Schule diese ganz besondere Berufsberatung durch, verpflichtend für die 10. Klassen, optional für die Stufen J1 und J2.
Viele Referenten sind ehemalige Schüler des Gymnasiums und berichten in Modulen von 20 Minuten Kleingruppen sehr persönlich über ihre momentane Ausbildung, ihr Studium oder ihren Beruf.
Organisiert wird die Veranstaltung von den Elternvertreterinnen Petra Gries, Marion Küstner und Sabrina Schrack sowie Alexander Lammer, zuständig an der Schule für Berufsorientierung.
Nach der Begrüßung durch Schulleiter Michael Kugel referiert Sarah Mayer, Berufs- und Studienberaterin von der Bundesagentur für Arbeit, mit vielen persönlichen Beispielen über wichtige Aspekte bei der Berufsorientierung: Wer bin ich? Was will? Wie passen die eigenen Fähigkeiten und Interessen zu den Anforderungen des Berufs? Und: „Es führen viele Wege zum Ziel”, wie ihr eigener Werdegang beweist.
Überraschendes zeigt in Zeiten sozialer Medien eine Umfrage unter Jugendlichen: Die wichtigsten Unterstützer bei Berufsentscheidungen sind nach wie vor Eltern und Lehrer. Sarah Mayers Ratschlag: „Seid mutig und entscheidet euch!”
Bereits im Vorfeld haben sich die Schülerinnen und Schüler für bestimmte Referenten und Berufe entschieden. Von Architektur bis Zoll spannt sich der Bogen.
Bei Lotta und Marie steht als erstes Modul „Journalismus" auf dem Plan. Maries Vorstellung eines Journalisten beruht auf TV-Serien. Sie liest Zeitung und verfasst gern eigene Geschichten. Lotta liegen Sprachen mehr als Naturwissenschaften, und sie formuliert gern. Die Journalistin berichtet von ihrem eigenen Werdegang, wobei es auch hier viele Wege in eine Redaktion gibt. Auf einer Folie sind wichtige Voraussetzungen aufgelistet. Fotos aus den unterschiedlichsten Themengebieten zeigen, was die Arbeit so abwechslungsreich macht. Maries Frage, ob sie in ihrem Beruf zufrieden sei, kann die Referentin nur bejahen.
Genauso antwortet der junge Notfallsanitäter, der ein ganzes Arsenal an medizinischen Geräten und Medikamenten vor sich ausgebreitet hat. Auch er ist von seinem Beruf begeistert - trotz gelegentlicher „mega anspruchsvoller Einsätze”, die die Psyche verkraften muss. Man fährt eben nicht nur den Herzinfarktpatienten ins Krankenhaus, man kommt auch mal in eine Wohnung, in der ein Selbstmörder hängt. „Da hilft nur eins: darüber reden!”
Rosa, auf der Suche nach einem spannenden Besuch, ist begeistert. „Richtig cool! Ich habe was dazugelernt.”
Immer wieder übt die Polizei eine große Magnetwirkung aus, auch bei Schülerinnen. André Döffinger von der Kriminalpolizei Heidelberg kann Spannendes erzählen, wenn auch ein großer Teil Schreibarbeit ist. Für den Sohn eines Polizisten steht schon früh fest, dass er in die beruflichen Fußstapfen seines Vaters treten möchte.
Er geht Schockanrufen nach, betrügerischen Mitteilungen auf WhatsApp oder falschen Polizisten. Oft suche man die Nadel im Heuhaufen, aber wenn er tatsächlich einer alten Frau das für vermeintliche Angehörige bezahlte Vermögen wieder zurückholen kann, dann „ist das die absolute Motivation.”
Ob sich das frühe Aufstehen am Samstag lohnt? Die Zehntklässlerin ist zuerst skeptisch, informiert sich über Architektur und Sonderpädagogik. Fazit: Es hat sich gelohnt! elk
