ZabergäuGymnasium Brackenheim
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Mars

9.9.20, 1 Uhr 10, mit C8


Unser Nachbarplanet ist mit knapp 7000 km Durchmesser etwa halb so groß wie die Erde und umkreist wie wir die Sonne, allerdings auf der Außenbahn. Man sieht die aus Wasser- und Trockeneis (gefrorenes Kohlendioxid) bestehende südliche Polkappe. Die Jahreszeiten verlaufen ähnlich wie auf der Erde. Auf der dunkleren Südhalbkugel ist zur Zeit Sommer, auf der Nordhalbkugel Winter. Die Südhalbkugel ist eine Hochebene, die helleren Nordhalbkugel eine Tiefebene. Am Äquator vom östlichen Bildrand bis zur Bildmitte ist eine schmale dunkle Struktur zu erkennen, das Marineris-Tal, mit 10 km Tiefe der wohl größte Canyon im ganzen Planetensystem. Der Marsboden ist mit irdischen Lateritböden vergleichbar. Er ist rötlich gefärbt, da er viel Eisenoxid, also Rost enthält. Für Auswanderungswillige gibt es den täglichen Marswetterbericht:
 
https://mars.nasa.gov/insight/weather/
 
Da die Temperaturen fast immer deutlich unter Null liegen, empfiehlt sich eine warme Jacke.

Komet Neowise

13.7.20, 23 Uhr 45, mit Kleinbildkamera

 

Da der Komet Neowise erst in 6000 Jahren wiederkommt, habe ich ihn noch schnell geknipst. Ihr könnt das genauso machen, eine kleine Kamera oder das Handy genügen, Belichtungszeit 15 Sek. Der Komet ist ab Mitternacht im Norden in Horizontnähe zu finden, am besten mit einem Feldstecher. Man gehe vom Großen Wagen aus. Die auf dem Foto sichtbaren Sterne sind auf der Karte eingekreist.

Venus

6.2. - 10.5.20, mit C8

 

Unser Nachbarplanet Venus ist zur Zeit abends im Südwesten zu sehen. Die Venus ist also gerade Abendstern. Wenn sie in ein paar Monaten am Morgenhimmel erscheint, nennt man sie Morgenstern. Die Venus ist mit Abstand der hellste Stern am Himmel und so auffällig, dass immer wieder besorgte Bürger bei der Polizei anrufen, um ein UFO zu melden. Venus und Erde sind gleich groß, aber die Venus ist von einer völlig undurchsichtigen gleichmäßig weißen Wolkenhülle umgeben, die zu 96% aus Kohlendioxid besteht. Dies führt zu einem enormen Treibhauseffekt, der die Temperatur auf der Venusoberfläche auf fast 500° C ansteigen lässt. Im Vergleich dazu beträgt der Kohlendioxidgehalt der irdischen Atmosphäre 0,04%. 

 

Von oben nach unten: Venus am 06.02., 24.03., 18.04., 10.05:

Die folgende Skizze erklärt, warum Venus auf dem Foto vom 6.2. halb so groß ist wie auf dem Foto vom 24.3.. Bis zum 18.4. ist der scheinbare Durchmesser dann nochmal um 1/3 angewachsen, in den nächsten 3 Wochen bis zum 10.5. nochmals um über 40%. Venus überholt die Erde sozusagen auf der „Innenbahn“ beim Wettlauf um die Sonne. Dabei kommt Venus der Erde immer näher, weshalb ihr scheinbarer Durchmesser im Fernrohr wächst. Außerdem wird sie immer sichelförmiger, da die Sonne immer mehr die Rückseite der Venus, also die von uns abgewandte Seite beleuchtet. Am 6.2. war „Dreiviertelvenus“ und am 24.3. „Halbvenus“.

Wahrscheinlich hat Galilei um 1600 als erster Mensch mit dem Fernrohr die Venus beobachtet. Interessant ist, wie sich Galileis Beobachtung in der Literatur niedergeschlagen hat. In Brechts Galileo Galilei entspinnt sich folgender Dialog:

 

Galilei hilflos: Weine jetzt nicht mehr. Siehst du, ich habe allerhand gefunden in der Zwischenzeit. Soll ich dir erzählen? (Andrea nickt schluchzend). Gib genau acht, sonst verstehst du nicht. Erinnerst du dich, daß ich dir den Planeten Venus gezeigt habe? Horch nicht auf das Geräusch, das ist nichts. Kannst du dich erinnern? Weißt du, was ich gesehen habe? Er ist wie der Mond! Ich habe ihn als halbe Kugel und ich habe ihn als Sichel gesehen. Was sagst du dazu? Ich kann dir alles zeigen mit einer kleinen Kugel und einem Licht. Es beweist, daß auch dieser Planet kein eigenes Licht hat. Und er dreht sich um die Sonne, in einem einfachen Kreis, ist das nicht wunderbar? 

Andrea schluchzend: Sicher, und das ist ein Fakt.

 

Es ist schwer zu verdauen, was der Dichter hier seinen Galilei sagen lässt. Die Venusphasen bewiesen, dass die Erde um die Sonne kreise und nicht umgekehrt. Es gäbe Venusphasen wie es Mondphasen gibt und das beweise das heliozentrische Weltbild. 

Seltsam, denn dann würden nach Brecht die Mondphasen beweisen, dass der Mond um die Sonne kreist und nicht um die Erde!

 

Richtig ist vielmehr: Wenn die Venusbahn kreisförmig wäre mit dem Kreismittelpunkt Erde, wäre der scheinbare Durchmesser der Venus von der Erde aus gesehen immer gleich groß. (Da helfen auch keine Epizykeln!)

 

 

Das Trapez

29.12,19, 0 Uhr 52, mit unserem Schulfernrohr C8

 

Die 4 Sterne im Zentrum des Orionnebels nennt man "das Trapez". Die Trapezsterne sind erst 1 Mio Jahre alt; unsere Sonne ist schon 5000 mal älter. Die Trapezsterne geben viel UV-Strahlung ab und bringen dadurch den Orionnebel zum Leuchten. Auch heute noch entstehen im Orionnebel neue Sterne und Planetensysteme.

 

 

Sonnenuhr

PROJEKTTAGE VOM 23. - 25.7.19

 

Hier sieht man das Team beim Fertigstellen unserer Präzisionssonnenuhr im Schulhof. Bedauerlicherweise stellten wir im Vergleich mit einer Atomuhr eine Gangabweichung von einer Zehntausendstel Sekunde fest. Diese Abweichung ist uns unerklärlich. Wir hätten nie gedacht, dass es so schlechte Atomuhren gibt.

 

Team, Projekttage vom 23. - 25.7.19

Unser Team hatte sieben Mitglieder, von links nach rechts: Cornelius, C8, Cedric, Micha, David, Julian, Johannes. Das C8 hatte drei Beine und war durchsichtig, hat sich aber gut in die Gruppe eingefügt. Ziel der Gruppe war die Herstellung eines Fotos von Saturn.

 

Fotobearbeitung

Projekttage vom 23. - 25.7.19

 

Nachdem wir nachts mehrere Webcamfilme mit hunderten von Saturnbildern gemacht hatten, wurden die Filme am Computer von den hier abgebildeten Experten in Einzelbilder zerlegt und mit verschiedenen Programmen bearbeitet. Das Resultat kann sich sehen lassen.

 

Saturn

23.7.19, 23 Uhr, mit unserem Schulfernrohr C8 während der Projekttage

 

Deutlich zu sehen ist die nach ihrem Entdecker benannte 5000 km breite Cassinische Lücke zwischen dem äußeren A-Ring und dem helleren inneren B-Ring. Saturn ist eigentlich eine riesige Gaskugel. Das Gas auf der Südhalbkugel ist etwas dunkler gefärbt als im Norden, weil im Süden zur Zeit Sommer und im Norden Winter ist. Saturn ist an den Polen abgeplattet, da er sich in 10 Stunden recht schnell um die eigene Achse dreht, wodurch das Gas am Äquator nach außen gedrückt wird. Am Äquator ist er 10% dicker als von Pol zu Pol. Wenn man mit einem Lineal den Durchmesser von links nach rechts misst und dann von unten nach oben in Nord-Süd-Richtung, stellt man fest, dass die Nordpolgegend Saturns eigentlich oben sichtbar sein müsste, wenn der Saturn eine exakte Kugel wäre.

 

 

Jupiter

17.6.2019, 23 Uhr 45, mit C8

 

Man sieht, dass Jupiter oval ist und am Äquator einen 10% größeren Durchmesser als an der Polachse hat. Außerdem erkennt man mehrere Wolkenbänder parallel zum Äquator. Das nördliche Äquatorialband ist am stärksten ausgeprägt und zeigt zahlreiche von Wirbelstürmen verursachte Einbuchtungen. Das südliche Äquatorialband ist nur schwach zu sehen. Es war 2010 verschwunden und baut sich seit 2011 wieder langsam auf.
Ääh: Auf Astrofotos ist Norden meist unten, bei mir unten links!

 

 

Mondbild

8.6.19, 23 Uhr 20, mit C8

 

Der Mond ist wie die Erde 4 1/2 Mrd. Jahre alt. Vermutlich wurde er beim Zusammenprall der Erde mit einem kleineren Planeten aus der Erde herausgeschlagen. Da der Mond keine Atmosphäre hat, schlagen Meteore ungehindert auf der Mondoberfläche ein. Dabei wird ein ringförmiger Wall um die Einschlagsstelle aufgeworfen. Weil sich der Boden durch die Einschlagsenergie verflüssigt, ist der Kraterboden oft eben. Manchmal federt der Mondboden nach dem Einschlag zurück und mitten im Krater entsteht ein Zentralberg wie im Krater Theophilus in der Bildmitte. Hier besteht der Zentralberg aus vier großen Felsen. Auf dem Foto ist auch erkennbar, dass ältere Krater manchmal durch jüngere zerstört wurden. In der Frühzeit unseres Planetensystems fielen dauernd Meteore auf den Mond. Das kommt heute nur noch selten vor, weil es im Innern unseres Planetensystems nicht mehr so viele Meteore gibt. Übrigens hat es keinen Zweck, auf dem Foto nach Fußspuren der Astronauten zu suchen; die kleinsten gerade noch erkennbaren Schluchten auf dem Foto sind 1 km breit. Die besten Mondkarten stammen vom Lunar Reconnaissance Orbiter. Man findet sie hier:

https://quickmap.lroc.asu.edu/?extent=-90,-29.3347067,90,28.7418082&proj=10&layers=NrBsFYBoAZIRnpEoAsjZwLrc0A

 

 

M57

9.6.19, 1 Uhr 50, mit unserem Schulfernrohr C8

 

Vor 20000 Jahren ist ein 2300 Lichtjahre entfernter Roter Riese im Sternbild Leier explodiert. Dabei hat er seine Hülle abgesprengt. Der Reststern in der Mitte des Ringnebels ist ein Weißer Zwerg von etwa Erdgröße. Auf diese Entfernung ist der Weiße Zwerg nur zu sehen, weil er wegen seiner Oberflächentemperatur von 70000 Grad so hell leuchtet. Der Stern erscheint aber immer noch lichtschwächer als Pluto.