Sommerkonzert 2022
Die Musik ist zurück auf der Schulbühne
Sommerkonzert des Zabergäu-Gymnasiums – unterhaltsam, emotional, brillant
Es ist ein Sommerkonzertabend fast wie früher, vor der Pandemie. Das Bürgerzentrum ist am vergangenen Montag voll besetzt. Erwartungsvolle Freude und Nervosität bei den Akteuren und auch beim Publikum schwirren durch den Saal.
„Heute ist wahrlich ein ganz besonderer Tag“, freut sich Schulleiter Michael Kugel. Für ihn ist es sogar das erste Sommerkonzert, das er am Zabergäu-Gymnasium erlebt. So schön sei das Bild der lange vermissten großen Schulgemeinschaft, das er nun vor Augen habe. Er dankt den Musikkollegen und Schülern in den Ensembles, die trotz Einschränkungen und Masken mit viel Energie früh angefangen hätten zu proben, um gleich auftreten zu können, wenn sich die Möglichkeit ergebe – was das Publikum mit kräftigem Applaus honoriert.
Dann geht es Schlag auf Schlag durch ein langes, buntes Programm.
Die rund zwei Dutzend Streicher der Klassen 6 können zum ersten Mal mit Musik von Antonín Dvořák bis zu irischem Folksong zeigen, wie weit sie schon auf der Geige oder dem Cello sind. Beim flotten Cancan von Jacques Offenbach gibt Lehrer Daniel Strasser am Flügel den Rhythmus vor und zieht die jungen Musiker mit. Kräftiger Applaus, den das Publikum einen Abend lang großzügig spendet.
Schnell winken einige Sängerinnen noch kurz den Eltern, dann präsentiert der Chor der Klassen 5 gekonnt Hits wie „Yesterday“, auswendig, obwohl manche ganz schön nervös sind.
Auch in Dana Herzogs Blockflöten-Ensemble sind die acht Mädchen unter sich. Bei „Amazing Grace“, das in einer Version mit schottischen Dudelsackpfeifern in den britischen Charts landete, schafft es eine Flötistin, mit einem gleichbleibend langgezogenen Ton sogar fast wie ein Dudelsack zu klingen. Grandios das Duo mit der „Morgenstimmung“ aus „Peer Gynt“ und Elgars „Pomp and Circumstance.“
Das große Unterstufenorchester lässt die „Moldau“ mit vollem Klang dahinfließen. Dahinschmelzen kann man bei Songs wie „My heart will go on“ mit Miriam Burkhardts Chor der Klassen 6 und 7 mit herausragenden Solistinnen, gefolgt von einem absoluten Highlight: dem Querflöten-Ensemble von Dorothee Rieger, die selbst auch mitspielt. Virtuos gespielte, anspruchsvolle Stücke unterschiedlichster Stile und Epochen, von Grieg bis zum pointiert neckischen „Tea for Two.“
Auch getanzt wird an diesem Vorsommerabend. Ein optisches Highlight. Inge Schön hat mit ihrer Jazz-AG - von Klasse 7 bis J2 - noch zusätzlich zu den Tänzen, mit denen sie vor Kurzem beim Neipperger Tanzfestival aufgetreten ist, in Rekordgeschwindigkeit eine Choreografie auf „Mamma Mia“ einstudiert. Die schwungvollen Tänzerinnen reißen das Publikum mit, das von Anfang an mitklatscht.
Mit einer „Rarität“ wartet der Oberstufenchor auf, der den Abend beschließt: mit einem Solisten! Samir Bali mit „Imagine.“ Das hat es auf der Zagy-Bühne schon lange nicht mehr gegeben. Die von früher bekannten Solistinnen Emma Schulze und Vivienne Wörthwein haben seit ihrem letzten Auftritt eine deutlich hörbare Entwicklung gemacht. Mit der emotionalen Ballade „You raise me up“ endet ein gelungener musikalischer Wohlfühlabend.
Wer die Brackenheimer Philharmoniker und die Bigband vermisst hat: Sie bereiten sich auf ihren nächsten Auftritt im Musical „Der Bärenhäuter“ von Siegfried Liebl nach einem Märchen der Brüder Grimm am 22./23. Juli im Bürgerzentrum vor. el