Erfolgreicher Spendenlauf für Tansania
Clara Schmidt ist einer der vielen Streckenposten entlang der Rundstrecke ab Sporthalle und um das Schulgebäude, die genau aufpassen, dass kein Teilnehmer schummelt und den Weg abkürzt. Von der 1. bis zur 4. Stunde kontrolliert sie, danach läuft sie selbst einige Runden.
Es geht sehr lebhaft zu auf dem Schulgelände am letzten Montag vor den Sommerferien. Dafür, dass afrikanische Sommer-Sonne-Hits – mit Texten auf Kisuaheli – über den Schulhof klingen und die Ansagen der Sportlehrer gehört werden, sind noch einmal die Abiturienten vom Technikteam gekommen, die sich um Verstärker und Mikrofone kümmern.
Auf Höhe des Schwimmbades schenken unter einem Pavillon einige Mamas den durstigen Läufern Mineralwasser aus – großzügig gleich palettenweise von Ensinger gespendet. Für den nötigen Energieschub sorgen -zig Kilos Müsliriegel, ein Geschenk von Seitenbacher.
Gegenüber stehen zwei weitere Pavillons – einer für das Laufbüro-Team. Am zweiten sind bunte Einkaufstaschen, Turnbeutel, Mäppchen, Tagesrucksäcke, ganz besondere Fußbälle zum Verkauf ausgestellt. Alles Upcycling-Produkte aus Tansania.
Ein Schüler erzählt begeistert, was er in der Tansania-Woche in der Schule über die Herstellung erfahren hat. Die Fußbälle seien aus Plastiktüten, verschnürt mit Plastikschnüren. Auf jeden Fall sehen sie kunstvoll aus.
In Sport und Religion haben drei junge Mitarbeiter aus Mwanza, Ramadhan, Madu und Meriany, Vorträge über ihr Leben in Tansania gehalten und typische Übungen gezeigt, mit denen sich die Kinder im Schul- und Vereinssport aufwärmen. Begleitet werden die jungen Leute von Tim Schaul und Jürgen Seitz, beide ehemalige Schüler des Zabergäu-Gymnasiums, letzterer Gründer der Football-Charity FC Mwanza, die mit dem Spendenlauf unterstützt werden soll.
Während einige Schülerinnen und Schüler ihre meist von Eltern oder Großeltern gesponsorte Teilnahme abschlendern, rennen andere Runde um Runde – eine Runde geht über 800 Meter - wie Tom Geippel, Kl. 5c, der nach der 10. Runde dringend einen Becher Mineralwasser braucht. Tom Kleinsasser, Kl. 7a, hat bereits 16 Runden hinter sich und feuert danach mit Freunden und selbst gebastelten Postern die anderen Läufer an.
An der Sporthalle kommen die Lehrer kaum hinterher, die Armbänder der Vorbeilaufenden abzuzeichnen. Pro Runde gibt es einen Strich.
Seit 2009 ist Jürgen Seitz in Mwanza tätig in einem Projekt, das talentierte Nachwuchsfußballer fördert, ebenso den Schul- und Vereinssport und mittlerweile 1000 Schulen und 300 Vereine unterstützt – und nicht nur alte Fußbälle re- und upcycelt.
Alle Unterstützer arbeiten ehrenamtlich. Reise- und Aufenthaltskosten werden selbst getragen. In den letzten Jahren haben immer wieder ehemalige Schülerinnen und Schüler des Zabergäu-Gymnasiums mehrere Monate dort mitgearbeitet.
Am Ende erlaufen die Schüler knapp 20.000 EURO, obwohl es wegen Regen und Gewitter eine Pause gibt.
Laufrunden-Spitzenreiter sind Kesaja Schard, Kl.8c, und Laurenz Weis, Kl.10c.
Info: www.meinball-deinball.org el