ZabergäuGymnasium Brackenheim
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Das Maß ist voll

Mit Bannern an prominenten Orten im Zabergäu gegen Krieg und Vergessen

 

Der Moment, an dem die Banner entrollt werden, ist emotional, wozu das archaisch klingende “Conquest of Paradise”, das den Gang zur Bühne begleitet, beiträgt.

7 Banner, 7 Tage!

Am 700. Tag des russischen Angriffs auf die Ukraine laden Kunsterzieher Aljoscha Kuch und die Klasse 9b des Zabergäu-Gymnasiums zu einer Präsentation ihres Kunstprojektes, musikalisch umrahmt von Vivienne Wörthwein und Adrian Richarz, in die Mensa ein.

Das Ziel der vom Kiwanis-Club Brackenheim-Zabergäu unterstützten Aktion erläutert Schulleiter Michael Kugel in seiner Begrüßung: Die Schüler wollten damit ihre Betroffenheit von der Weltpolitik kundtun, der Öffentlichkeit sagen, was sie denken, Stellung beziehen zu Hass, Fremdenfeindlichkeit, Spaltung der Gesellschaft.

Die Idee zur Umsetzung des Projekts kommt Aljoscha Kuch beim Anblick der ausgedienten Landkarten, die früher in Geografie an den Kartenständern hingen. Seit Jahren fristen sie im Schulkeller ein unbeachtetes Dasein. Nun sind sie zu neuem Leben erwacht und tragen als spektakuläres Kunstwerk eine Botschaft in die Öffentlichkeit.

Sieben große Landkarten haben die Schüler mit der Flagge der Ukraine bemalt, wobei das Blau-Gelb eine starke Ausstrahlung erzeugt. Im Mittelpunkt prangen die Konturen einer Friedenstaube, auf deren Körper Grenzen, Länder, Städte lesbar sind.

Die Zahl sieben stehe in der Zahlenmythologie, betont Kuch, für Ganzheit, für etwas Abgeschlossenes. „Das Maß [an Krieg und Tod] ist voll!”

Nacheinander treten sieben Schüler ans Mikrofon und verlesen ihre Kommentare zum irrationalen Krieg, zu Waffengewalt, Friedfertigkeit, Worte über einen Krieg, der so viel Leid verursacht, tiefe Wunden hinterlässt. Dabei: „Wir schauen auf dieselbe Sonne, denselben Mond. Wir teilen uns die Erde.”

Die Dekanin Dr. Brigitte Müller dankt den Schülern für ihr Engagement und die wichtige Aktion. Sie knüpft an die Zahlensymbolik an, die auch in der Bibel eine große Rolle spielt – zum Beispiel in der Schöpfungsgeschichte mit 7 Strophen für die 7 Wochentage bis zum Sabbat, dem Tag des Friedens. Krieg sei ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. „Jeder einzelne Tag Krieg ist ein Tag zu viel.“

Bürgermeister Thomas Csaszar ist wie die Dekanin beeindruckt von der Aktion, den vielschichtigen Aussagen der Schüler, den Botschaften, die sie vermitteln. Bei den täglichen negativen Nachrichten sei die Gefahr der Gewöhnung groß. Das dürfe aber nicht passieren.

Folgen der Krisen und Kriege erlebe man in Brackenheim, wo viele Geflüchtete, auch aus der Ukraine, lebten, um die sich allein im Rathaus vier Integrationsbeauftragte kümmerten.

Die Banner sind an folgenden Orten zu sehen: Jugendhaus Brackenheim, Rathäuser Brackenheim, Güglingen und Pfaffenhofen, Ev. Gemeindehaus Dürrenzimmern, Ev. Kirche oder Sozial-Café Kraftwerk Güglingen, Foyer des Zabergäu-Gymnasiums.

Per QR-Code auf den Bannern gelangt man zur Projektbeschreibung auf der Zagy-Homepage.   el